Bundesplatz 14
10715 Berlin
U + S-Bhf Bundesplatz (U9 - S 41,42,46)
Bus 248, N9
Tel.: 030 / 85 40 60 85
Saal ist barrierefrei
Europa Cinema
Eintrittspreise:
-Erwachsene 9,-- €
-Kinder (bis 12 J.) 5,-- €
-ermäßigt 8,-- €
-Kinotag: Mittwoch 7,-- €
Keine Karten- nur Barzahlung
Wir zeigen heute,
Samstag, den 20.04.2024:


15:30 Bundesplatz-Kino:
Andrea laesst sich scheiden

18:00 Bundesplatz-Kino:
Morgen ist auch noch ein Tag

20:30 Bundesplatz-Kino:
Ein Gluecksfall

Durch Anklicken der Filmtitel erhalten Sie detaillierte Beschreibungen zu den Filmen


Impressum

Eva-Lichtspiele
Sonia Heiss tolle Verfilmung von Meyerhoffs Roman

Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war

Ein ganz besonderer Familienfilm und eine schöne Coming of Age-Geschichte
 
IM BUNDESPLATZ-KINO:
Mittwoch 17.05. um 15.30 Uhr
LETZTE VORSTELLUNG!!

Deutschland 2021/22
Drehbuch und Regie: Sonia Heiss
Buchvorlage: Joachim Meyerhoff
mit Devid Striesow, Laura Tonke, Camilie Loup Moltzen, Arsseni Bultmann, Merlin Rose, Casper von Bülow, Pola Geiger, Axel Milberg
Produktion: Komplizen Film ("Toni Erdmann")
116 min

Verfilmung des autobiografischen Romans von Joachim Meyerhoff aus dem Jahr 2013. Im Mittelpunkt steht der siebenjährige Joachim, der mit seiner Familie in einer Villa auf dem Gelände einer Kinder- und Jugendpsychiatrie lebt, da sein Vater ihr als Direktor vorsteht. Der Familienalltag ist in diesem Umfeld alles andere als gewöhnlich, was vor allem Joachim und sein Vater sehr genießen: Unter den Patienten der Klinik fühlen die beiden sich am wohlsten. Auf die Gesellschaft der "Normalos" hingegen können sie gerne verzichten. Ganz anders empfindet es jedoch Mutter Iris, die ihrer erlebnisreichen Jugend in Italien nachtrauert und sich auch heute ein weltläufigeres Leben wünscht. Diese gegensätzlichen Haltungen und Empfindungen drohen das scheinbar unbeschwerte Familienidyll in die Krise zu stürzen, wie auch der kleine Joachim bald erkennen muss.
www.filmportal.de

Die Adaption des Joachim-Meyerhoff-Bestsellers durch Sonja Heiss ist eine lakonisch-melancholische Reise in eine ungewöhnliche Kindheit in den 1970er und 1980er Jahren, die durch das große Einfühlvermögen für ihre Figuren überzeugt.

Das jüngste von drei Kindern zu sein, ist sowieso nicht leicht. Und wenn man dann noch mit seiner Familie direkt neben einer psychiatrischen Anstalt wohnt, weil der Vater dort der Direktor ist, dann macht das die Kindheit zusätzlich besonders. Obwohl Joachim eigentlich den täglichen Kontakt mit Vaters Patienten als ganz normal erlebt. Joachims Mutter aber geht es nicht so. Sie findet das alles zunehmend belastend. Und je älter Joachim wird, desto mehr muss er verstehen lernen, dass selbst das perfekteste Bild einer Familie Risse bekommen kann. Aber vielleicht ist genau das ja Teil des Erwachsenwerdens…
Wie schon in ihrem vorherigen Film HEDI SCHNEIDER STECKT FEST arbeitet die Regisseurin und Drehbuchautorin Sonja Heiss in ihrer Adaption des autobiografischen Erfolgsromans von Joachim Meyerhoff mit knappen Dialogen und einer lakonisch-abgeklärten Stimmung, die das Ungesagte zwischen den Figuren vielsagender erscheinen lässt als jedes dramatische Wortgefecht. Dazu wird das Aufwachsen in den 1970er und 1980er Jahren durch das authentische Setting absolut glaubhaft und stimmig vermittelt. Die Kamera von Manuel Dacosse ist nah dran an den Figuren und lässt sich die Zeit, Aufnahmen und Situationen auch einfach mal stehen zu lassen. So kann das Publikum ein Gespür für das Geschehen auf der Leinwand entwickeln und Teil dieser ungewöhnlichen Familie werden, die nach und nach auseinanderfällt. Laura Tonke und Devid Striesow sind ideal besetzt als Eltern und Ehepaar. Striesow findet in seiner Darstellung des Klinikdirektors eine gute Balance zwischen professioneller Distanz zu den Dingen und einer privaten phlegmatischen Bequemlichkeit. Und Tonke gelingt es einmal wieder, in ihrem Spiel Ruhe und Sanftheit auf der einen Seite und unterdrückte Empfindungen auf der anderen Seite zu verbinden – bis sich dann alles explosionsartig in einer beeindruckenden Sequenz entlädt. Das Zentrum der Geschichte ist Joachim, der den Film mit seinem Heranwachsen in drei Teile gliedert – Kindheit, Jugend, Erwachsen.
... Denn WANN WIRD ES ENDLICH WIEDER SO, WIE ES NIE WAR ist vor allen Dingen ein Film, der sich immer auf Augenhöhe des heranwachsenden Protagonisten befindet und Erinnerungen an eine Kindheit heraufbeschwört, die mit scheinbar zielloser Ruhe vorbeiziehen wie Treibholz im Fluss.

FBW, Prädikat wertvoll