Bundesplatz 14
10715 Berlin
U + S-Bhf Bundesplatz (U9 - S 41,42,46)
Bus 248, N9
Tel.: 030 / 85 40 60 85
Saal ist barrierefrei
Europa Cinema
Eintrittspreise:
-Erwachsene 9,-- €
-Kinder (bis 12 J.) 5,-- €
-ermäßigt 8,-- €
-Kinotag: Mittwoch 7,-- €
Keine Karten- nur Barzahlung
Wir zeigen heute,
Samstag, den 20.04.2024:


15:30 Bundesplatz-Kino:
Andrea laesst sich scheiden

18:00 Bundesplatz-Kino:
Morgen ist auch noch ein Tag

20:30 Bundesplatz-Kino:
Ein Gluecksfall

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Impressum

Eva-Lichtspiele
Hommage an GIANNI AMELIO

Gestohlene Kinder (1992, OmeU)

In Zusammenarbeit mit dem Italian Film Festival und dem Italienischen Kulturinstitut Berlin
 
Freitag 16.12. um 18.00 Uhr
Zum Abschluss der Hommage.

In Zusammenarbeit mit dem Italian Film Festival Berlin und dem italienischen Kulturinstitut Berlin.
Die Reihe wurde kuratiert von Christos Acrivulis. Herzlichen Dank!


IL LADRO DI BAMBINI, sein bekanntester Film, erzählt von sich entwickelnden Freundschaften und Solidarität und zeigt ein verwahrlostes Italien. Seit diesem Film arbeitet Amelio mit Enrico Lo Verso als bevorzugtem Hauptdarsteller seiner Filme zusammen.

Italien / Frankreich / Schweiz 1992. OmeU. 108 min.
Regie: Gianni Amelio.
Mit Enrico Lo Verso, Valentina Scalici.
Poetisches Roadmovie: Ein junger Polizist überführt zwei Kinder ins Heim.
Die Mutter der elfjährigen Rosetta muss in Haft, weil sie ihre Tochter zur Prostitution gezwungen hat. Nun sollen Rosetta und ihr jüngerer Bruder in ein Heim. Der junge Polizist Antonio erhält die undankbare Aufgabe, die widerspenstigen Kinder von Mailand nach Sizilien zu geleiten…

Cannes 1992: Spezialpreis der Jury.
Europäischer Filmpreis 1992: Bester Film.

HOMMAGE AN GIANNI AMELIO
Die Retrospektive des Italian Film Festival Berlin, in Zusammenarbeit mit dem Italienischen Kulturinstitut Berlin, ist in diesem Jahr dem italienischen Regisseur und Autor Gianni Amelio gewidmet.
Gianni Amelio wurde 1945 in Kalabrien geboren, zwei Jahre später wanderte der Vater nach Südamerika aus – ein Episode seines Lebens, die später im Mittelpunkt eines seiner wichtigsten Filme stehen wird. Zu den Lichtblicken seiner Kindheit zählten die wöchentlichen Kinobesuche mit seiner Großmutter, die die Liebe zum Kino in ihm weckte. Nach einem Philosophiestudium absolvierte er eine Ausbildung am „Centro Sperimentale di Cinematografia“ in Rom, arbeitete danach zuerst als Kameramann und Regieassistent. Zu Beginn seiner Karriere führte er bei verschiedenen Fernsehfilmen Regie, machte Dokumentarfilme (etwa Bertolucci secondo il cinema (Das Kino Bertoluccis, 1976) und gestaltete Arbeiten wie La città del sole (Stadt der Sonne), eine interessante Reflexion über Tommaso Campanella. Mit seinem ersten Kinospielfilm Colpire al cuore (Ins Herz getroffen, 1982), mit Jean-Louis Trintignant und Laura Morante, der in Venedig auf dem Festival lief, erntete er viel Kritikerlob. Ein Erfolg, den er mit Porte aperte (Offene Türen, Bester italienischer Film 1991) fortsetzen konnte, war der Film doch für den Oscar nominiert (aber er ist nicht hingegangen, weil – wie er oft erzählt – „Amerika hat mich nie gereizt“). Der nach einem Roman von Leonardo Sciascia entstandene Justizfilm Porte aperte, in dem Gian Maria Volonté einen Richter auf Sizilien spielt, der in Gewissenkonflikte gerät, brachte Amelio 1990 den ersten Europäischen Filmpreis „Felix“. Schliesslich schaffte er mit den künstlerisch reifen Werken Il ladro di bambini (Gestohlene Kinder, Großer Preis der Jury in Cannes 1992 und Bester italienischer Film 1993), Lamerica 1994 (Bester italienischer Film 1995), Così ridevano (So haben wir gelacht, Goldener Löwe in Venedig 1998) den definitiven Durchbruch. Il ladro di bambini, sein bekanntester Film, erzählt von sich entwickelnden Freundschaften und Solidarität und zeigt ein verwahrlostes Italien. Seit diesem Film arbeitet Amelio mit Enrico Lo Verso als bevorzugtem Hauptdarsteller seiner Filme. Bei Le chiavi di casa (Die Schlüssel des Hauses, 2004) zeichnete er wieder für Regie und Drehbuch verantwortlich und konnte den Film erneut im Wettbewerb der Lagunenstadt präsentieren, wohin er auch 2006 mit La stella che non c´è (Der fehlende Stern) zurückkehrte. 2011 war er mit Il primo uomo (Der erste Mann) zum Filmfestival Toronto eingeladen und gewann den Fipresci-Preis. 2022 landet sein neuester Film, Il signore delle formiche (Der Herr der Ameisen), wieder einen grossen Erfolg bei Publikum und Presse in Venedig. Die Deutschlandpremiere fand während des Italian Film Festivals in Anwesenheit des Regisseurs statt.

Gianni Amelio ist ein Außenseiter des italienischen Filmschaffens und gilt als Enkel des Neorealismus. Er hat uns sicherlich einige der kraftvollsten und persönlichsten Werke des italienischen Kinos der letzten fünfzig Jahre geschenkt. Amelio stand seiner Arbeit immer sehr kritisch gegenüber. Über einen seiner erfolgreichsten Filme, Lamerica, sagt er: „Es ist ein Film voller Fehler“. Lamerica ist ein epischer Film, der die Geschichte der Auswanderung sehr persönlich erzählt, da ja sein Vater nach Amerika auswanderte, und der die Chronik der Krise in Albanien mit den Booten, die Albaner nach Italien brachten, verbindet. Amelio sagt: „Diese Geschichte hätte eine vermittelndere Sprache gebraucht, eine diskretere Kamera, einen kleineren Bildschirm. Aber dank Lamerica habe ich einige Dinge verstanden, und indem ich diese Dinge verstanden habe, habe ich meinen besten Film gemacht, den einzig wirklich richtigen, den einen, in dem ich mich wiedererkenne: Così ridevano.“ Auch bei Il ladro di bambini ist Amelio kritisch, erkennt aber, dass es ein erfolgreicher Film ist, gerade weil Publikum und Presse ihn so sehr geliebt haben.

Die Retrospektive wird dank der Zusammenarbeit von 3 Kiez-Kinos in drei Berliner Bezirken präsentiert: in Neukölln (Il KINO), in Wilmersdorf (Bundesplatz-Kino) und in Charlottenburg (KLICK Kino).


Filmographie:
1975 – Bertolucci secondo il cinema (Das Kino Bertoluccis)
1983 – Colpire al cuore (Ins Herz getroffen)
1988 – I ragazzi di via Panisperna (Enrico Fermi – Im Banne des Atoms)
1990 – Porte aperte (Offene Türen)
1992 – ll ladro di bambini (Gestohlene Kinder)
1994 – Lamerica
1998 – Così ridevano (So haben wir gelacht)
2004 – Le chiavi di casa (Die schlüssel des Hauses)
2006 – La stella che non c’è (Der fehlende Stern)
2011 – ll primo uomo (Der erste Mann)
2013 – L’intrepido (Der Unverzagte)
2017 – La tenerezza (Die Zärtlichkeit)
2020 – Hammamet
2022 – Il signore delle formiche (Der Herr der Ameisen)

Nächsten Freitag, 23.12. um 17.30 Uhr:
in OmU ENNIO MORRICONE - DER MAESTRO
Gönnen Sie sich etwas richtig schön Italienisches als Aperitivo in die Weihnachtszeit!