Thomas Mann-Verfilmung
Mario und der Zauberer (1994)Die Thomas-Mann-Gesellschaft Berlin präsentiert diesen Film
Sonntag 29. Mai um 11.00 Uhr in unserer Matinee Einführung: Clemens Meyer-Grieben Deutschland / Österreich / Frankreich 1993 Regie: Klaus Maria Brandauer Kamera: Lajos und Janos Koltai Musik: Christian Brandauer mit Julian Sands, Anna Galiena, Pavel Greco, Jan Wachtel, Klaus Maria Brandauer, Elisabeth Trissenaar 125 min Brandauers Adaption der Erzählung von Thomas Mann, in welche die später stark politisierte Interpretation des Textes deutlich eingegangen ist. Schauplatz ist ein italienisches Seebad Ende der Zwanziger Jahre. Manns Alter Ego, der deutsche Schriftsteller Bernhard Fuhrmann, besucht diesen Ort jedes Jahr mit seiner Familie. Er spürt den Stimmungswandel im aufkommenden Faschismus; anders als der Erzähler im Buch verleiht er seiner Beunruhigung deutlichen Ausdruck. Bei einem Auftritt des zwielichtigen Zauberkünstlers Cipolla kommt es zur Katastrophe... Eine aufwendige Verfilmung der Erzählung von Thomas Mann. Auch wenn der hervorragend gespielte Film der Tragfähigkeit der Vorlage als einer Art Psychologie des Faschismus nicht immer traut und manches allzu plakativ und holzschnittartig ausfällt, überzeugt er als Stimmungsbild einer Zeit im Umbruch, das ungebrochen aktuelle Fragen nach Verführung und Verführbarkeit, Fremdenhaß und Intoleranz stellt. Filmdienst |