Bundesplatz 14
10715 Berlin
U + S-Bhf Bundesplatz (U9 - S 41,42,46)
Bus 248, N9
Tel.: 030 / 85 40 60 85
Saal ist barrierefrei
Europa Cinema
Eintrittspreise:
-Erwachsene 9,-- €
-Kinder (bis 12 J.) 5,-- €
-ermäßigt 8,-- €
-Kinotag: Mittwoch 7,-- €
Keine Karten- nur Barzahlung
Wir zeigen heute,
Freitag, den 19.04.2024:


15:30 Bundesplatz-Kino:
Union - Die besten aller Tage

18:00 Bundesplatz-Kino:
Morgen ist auch noch ein Tag (OmU)

20:30 Bundesplatz-Kino:
Ein Gluecksfall (OmU)

Durch Anklicken der Filmtitel erhalten Sie detaillierte Beschreibungen zu den Filmen


Impressum

Eva-Lichtspiele
Gegenwartskino der 70er Jahre - Fünf DEFA-Spielfilme

Das zweite Leben des F. W. G. Platow (1973)

Das zweite Leben des Friedrich Wilhelm Georg Platow
 
Am Sonntag 17.11. um 15.30 Uhr

DDR 1973
Regie: Siegfried Kühn
Drehbuch: Helmut Baierl und Siegfried Kühn
Kamera: Roland Dressel
Farbe und schwarzweiß - 90 Minuten - 35mm-Kopie!

Mit Fritz Marquardt (Platow)
Gisela Hess (Malvine)
Jürgen Holtz (Dieter Schildt)
Volkmar Kleinert (Ditfurt)
Barbara Adolph (Sekretärin von Rennmark)
Margit Bendokat (Mädchen mit Tasse)
Carmen-Maja Antoni (Kellnerin)
Hermann Beyer (Zolle)
Hilmar Baumann (Platow, 20 Jahre)
Trude Bechmann (Alte Frau)
Fred Delmare (Platows Vater)
Eberhard Esche (Wasser)
Ruth Glöß (Blinksiegel)
Anna-Katharina Franck (Platows Frau)
Michail Glusski (Sowjetischer Korporal)
Dieter Franke (Rennmark)
Winfried Glatzeder (Clown)
Hans-Joachim Hanisch (Gutsbesitzer)
Horst Hiemer (Kriegsinvalide)
Rolf Hoppe (Doktor Hoppe)
Heide Kipp (Hotelangestellte)
Willi Neuenhahn (Riese)
Klaus Piontek (Justus)
Gudrun Ritter (Schwiegertochter)
Willi Schrade (Ingenieur)
Lothar Warneke (Platows Sohn)
Puhdys (Musikgruppe)

Friedrich Wilhelm Georg Platow ist ein etwas kauziger aber sympathischer Eisenbahner, genauer Schrankenwärter, 57 Jahre alt. Als seine Strecke modernisiert und der Schrankenwärterposten überflüssig wird, soll er auf den ruhigen Posten an einer Nebenstrecke versetzt werden, während seinen Sohn die Delegierung zu einem Qualifizierungslehrgang erwartet. Doch Platow junior hat keine Lust dazu, und so entschließt sich der Vater, statt ihm dorthin zu fahren. Ausgerüstet mit dessen Papieren erlebt der dadurch um zwanzig Jahre Verjüngte auch privat eine zweite Jugend: Er verliebt sich, freilich hoffnungslos, in eine junge Frau, die, wie er, gerade dabei ist, sich in einer neuen Existenz zurechtzufinden...


Heinz Kersten schrieb in der Frankfurter Rundschau vom 26.7.1973:
"Mit erfrischender Unbekümmertheit durchbricht der Film eingefahrene Schemata bei der Darstellung positiver Helden und Volksgestalten, verbindet Komisches mit Tragischem und erfaßt so die ganze Komplexität des Lebens, wobei Wirklichkeit freilich stets in künstlerischer Stilisierung erscheint. Dem dient auch eine überlegte Farbdramaturgie, die Stimmungswerten entspricht: Nüchterne Alltags-Tristesse wird in grauen Schwarzweiß-Tönen reflektiert, während die überwiegenden Farbsequenzen Phantasie und optimistisches Lebensgefühl ausdrücken.
Die Weiterentwicklung sowjetischer Stummfilmtraditionen ist in diesem Film ebenso im Spiele wie eine sehr brechtische Art theatralischen Denkvergnügens. ... Schon sein an den Prinzipien eines "dokumentarischen Realismus" ausgerichtetes DEFA-Debüt "Im Spannungsfeld" und die folgende DDR-Romanverfilmung "Zeit der Störche" wiesen Kühn als vielversprechendes Cineasten-Talent aus. Erst "Das zweite Leben des Friedrich Wilhelm Georg Platow" aber wurde in den Augen des jungen Regisseurs eine Arbeit, zu der er sich voll bekennt. Dabei verdankt er nicht wenig seinem Hauptdarsteller Fritz Marquardt, der genau die grüblerische Naivität der Figur des Platow trifft und auch ihre Wandlung glaubhaft zu machen versteht."