Mit Lucas Hedges, Russell Crowe, Nicole Kidman
Der verlorene SohnNochmals am Dienstag 9.4.: um 15.30 Uhr. Letzte Vorstellungen! USA 2018 Regie: Joel Edgerton Mit Lucas Hedges, Nicole Kidman, Russell Crowe, Joel Edgerton, Xavier Dolan, Troye Sivan, Britton Sear, Joe Alwyn 115 Minuten Verleih: Universal Pictures International Germany Ein junger Mensch wird in einem Umerziehungscamp von sadistischen Aufsehern einer brutalen Gehirnwäsche unterzogen, um seinen Willen zu brechen. Nordkorea? Eine Diktatur? Eine Sekte? Nein, die USA im 21. Jahrhundert! Basierend auf dem autobiografischen Roman von Garrard Conley, schildert das höchst bewegende Drama die Leidensgeschichte des 19-jährigen Jared, der von seinem streng religiösen Vater gezwungen wird, an einer Konversionstherapie teilzunehmen, um von seiner Homosexualität „geheilt“ zu werden. Nach vielen Demütigungen beginnt der Teenager zu rebellieren und für ein Leben nach eigenen Vorstellungen zu kämpfen. Zum Glück ganz ohne larmoyante Rechthaber-Attitüde gelingt ein packendes Plädoyer gegen religiösen Fanatismus und Intoleranz. An der Seite von Nicole Kidman und Russell Crowe liefert Lucas Hedges als sensibler Held eine grandiose Vorstellung, deren Wahrhaftigkeit unter die Haut geht. Nicht nur auf ihn dürften Oscars warten. Als Idealbesetzung erweist sich der 21-jährige Lucas Hedges, der im Vorjahr für „Manchester by the Sea“ eine Oscar-Nominierung bekam und zuletzt in „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ glänzte. Er gibt als verunsicherter Teenager eine grandiose Vorstellung, deren Wahrhaftigkeit unter die Haut geht. Die scheinbare Mühelosigkeit, mit er die Balance aus Idealismus, Wut, Ohnmacht, Ratlosigkeit und Rebellion meistert, hat Klassiker-Qualitäten. Nicht nur Hedges dürfte für dieses meisterhaft kluge Plädoyer gegen Intoleranz ein Oscar winken. Dieter Oßwald, programmkino.de |