Berlin Film Matinee
Zentralflughafen THFBerlinale 2018: Amnesty International Filmpreis
Montag 20.8. um 16.00 Uhr. Seit zehn Jahren ist der Berliner Flughafen Tempelhof in seiner ursprünglichen Funktion geschlossen, einige Zeit später wurde das Flugfeld zum größten öffentlichen Park Berlins - und 2015 wurden Teile der riesigen, denkmalgeschützten Hallen zum Flüchtlingslager umfunktioniert. An diesem widersprüchlichen, vielfältigen Ort hat Karim Ainouz seine spannende, genau beobachtete Dokumentation „Zentralflughafen THF“ gedreht, die im Panorama der Berlinale Weltpremiere hatte. Webseite: www.zentralflughafen-thf.de Dokumentation Deutschland/ Brasilien/ Frankreich 2017 Regie: Karim Ainouz 97 Minuten Der Flughafen Tempelhof in Berlin – das größte Baudenkmal Europas – steht für die monumentale Selbstinszenierung der Nationalsozialisten, ist aber durch die Luftbrücke von 1948/49 auch zu einem Symbol der Freiheit geworden. Seit Herbst 2015 dienen einige Hangars als Flüchtlingsnotunterkunft. Der Syrer Ibrahim und der Iraker Qutaiba träumen mit mehr als 2000 Geflüchteten davon, endlich anzukommen. Voller Hoffnung bereiten sie sich mit Übersetzern, Ärzten, Sprachlehrern und Jobvermittlern auf ein neues Zuhause in Deutschland vor. Fehlende Rückzugsmöglichkeiten sowie Kommunikations- und Verwaltungsbarrieren werden dabei zur Herausforderung, während auf dem benachbarten Tempelhofer Feld Berliner und Touristen ihrem Alltag entfliehen. Chaos und Harmonie: zwei Welten an einem Ort. Ein Jahr lang hat Karim Aïnouz den Alltag der beiden Heimatsuchenden begleitet. Eindrucksvolle Bildkompositionen dokumentieren einfühlsam ihr von Unsicherheit, Verstörung, Leid, Unbeschwertheit und Sehnsucht bestimmtes Leben. Architektur und Jahreszeiten verleihen dabei ihrer Realität ein surreales Gesicht. Das Porträt einer Stadt in einer Stadt – und zugleich eines von Europa zwischen Utopie und Krise. Quelle: 68. Internationale Filmfestspiele Berlin 2018 (Katalog) |